Spanien wird seine europäischen Partner um Milliardenhilfen zur Sanierung seines angeschlagenen Bankensystems bitten. Das sagte der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos auf einer Pressekonferenz. Einen Betrag nannte er nicht.
Klar sei auch noch nicht, ob die Hilfen aus dem aktuellen Rettungsfonds EFSF oder dessen Nachfolger, dem ab Juli geplanten permanten Fonds ESM fließen sollen.
Zuvor hatten die Finanzminister der Eurozone rund drei Stunden in einer kurzfristig angesetzten Telefonkonferenz über die Bankenkrise Spaniens beraten.
Kurzfristig könnte Spanien 40 Milliarden Euro brauchen, schätzt der Internationale Währungsfonds. Insgesamt könnte der Bedarf aber doppelt so hoch ausfallen, so die Experten in Washington - die Eurogruppe schließe selbst 100 Milliarden Euro nicht aus, so ihr Chef Jean-Claude Juncker nach der Konferenz.
Damit schlüpft Spanien als viertes Euroland unter den europäischen Rettungsschirm. Anders als in Griechenland, Portugal und Irland geht es dabei zum erstenmal um spezielle Notkredite zur Stabilisierung eines wankenden Bankensystems. So entgeht die das Land strengen Auflagen und Kontrollen seines Staatsbudgets.
Erst wenn der Antrag vorliegt, kann die EU-Kommission mit der Europäischen Zentralbank und der EU-Finanzaufsicht prüfen, ob die
Voraussetzungen für EFSF-Kredite zur Bankenrekapitalisierung vorliegen. Danach kann die Eurogruppe die Hilfe billigen.
Spanien steckt in der Rezession.
Allein die Krisenbank Bankia will vom Staat für seine Sanierung insgesamt mehr als 23 Milliarden Euro.
Vor allem "faule" Immobilienkredite haben die Bankenbranche in die Krise gestürzt.
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