Der Finanzskandal um die spanische Volkspartei weitet sich aus. Die Zeitung "El Pais" druckt jetzt handschriftliche Unterlagen von Luís Bárcenas ab, dem ehemaligen Schatzmeister der Konservativen, der im Zentrum der Anschuldigungen steht.
Bárcenas sorgte schon für Schlagzeilen durch ein Schweizer Bankkonto mit 22 Millionen Euro. Seitdem
geht es aber auch um Schwarzgelder, die aus Firmenspenden stammen und Mitgliedern der Parteiführung ausgezahlt worden sein sollen - nach bisherigen Berichten für jeden Tausende Euro im Monat.
Laut dem neuen Bericht in "El Pais" hat zum Beispiel
schon der frühere konservative Regierungschef José María Aznar in den Neunzigern solche Zahlungen erhalten. Das gleiche gilt demnach für alle Generalsekretäre und ihre Stellvertreter in den letzten Jahren - somit auch für Mariano Rajoy, den jetzigen Parteiführer und Regierungschef.
Die Spanier sind von diesen Enthüllungen wenig begeistert. Der Staat spart Milliarden und Abermilliarden, wo er nur kann - seinen Bürgern verlangt er große Opfer ab. Dass sich gleichzeitig Spitzenpolitiker möglicherweise derart bedienen, liefert da mitten in der Krise ein besonders schlechtes Bild.
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