Frederico Garcia berichtete......
Eines Tages sang die andalusische Sängerin Pastora Pavón, "La niña de los peines", mit ihrem düsteren spanischen Gemüt (der Krieg stand unmittelbar bevor), und sie sang mit einer Vorstellungskraft, vergleichbar mit der schwere eines Goya oder eines Rafael "El gallo" (Der Hahn), in einer kleinen Taverne in Cádiz. Sie spielte mit ihrer Stimme aus flüssigem Zinn, im Stil "hispánico" mit ihrer Stimme von denen die Leute sagten, sie sei wie mit Moos bedeckt, und man wußte nicht ob ihr Körper oder ihre Stimme sang. Aber das Publikum schwieg. --
Die andalusische Sängerin Pastora Pavón stoppte ihren Gesang, alles schwieg. Ging zu ihrem Tisch trank in einem Zug ein großes Glas Anisschnaps, der stark wie Feuer war. Stellte sich vor das schweigende Publikum, stampfte mit ihrem Fuß auf, wedelte mit ihrem Fransendreiecktuch und setzte ihren Gesang fort, ohne Atem. Ohne Melodie, schroff, schrill, aber mit Herz. Sie zerstörte ihren vorherigen Gesang und machte Platz für eine neue Epoche, dem Juego y teoria del duende
(dem Herzspiel und Theorie und Form von Musik, also singend sein Herz ausschütten und den Seelenschmerz aussingen, ähnlich wie bei dem portugiesischen "Fandangos"). Und auf einmal begannen die Zuhörer, sich fast mit der gleicher Geschwindigkeit die Kleider vom Leib zu reissen und im Gesang zu tanzen, ähnlich wie die Schwarzen es auf den Antillen tun.
Sängerin Pastora Pavón ging damit in die Geschichte ein, so erinnert sich Frederico Garcia Lorca.
Auch Pepe el la Matrona ein Sänger aus Sivilla erinnert sich.
Eine Künstlerin wie Pastora Pavón als Frau, hat es bisher noch nie gegeben und es werden noch Jahrhunderte vergehen bis wieder eine solche Stimme geboren wird. In ihrer Stimme war ein Instrument das jeden Zuhörer verstehen ließ was der wahre Flamenco ist. Sie war für alles aufgeschlossen und egal was sie ausprobierte es klang einfach göttlich! Mir gefiel Pastora sogar wenn sie wütend war und ihre Flüche über mich ergingen. Manchmal legte ich mich nur mit ihr an um das Metall aus ihrer Stimme zu hören.
Weitere Lieder von Pastora Pavón:
Yo no creia en mi mare (März 1910)
Una pena impertinente (März 1910)
Si mi marecita fuera mora (März 1910)
Como el tiempo variable (Chansonstil) (März 1910)
Si supiera la lengua (Seguidillas las Gitanas) (März 1910)
De dos vereas iguales (Juni 1912)
Del mundo leguas y leguas (Alegria) mit (
Pedro Moreno (Dezember 1933)
Fiestas de Pastora (März 1948)
Im Krieg unter "Franco" wurde alles sensiert und auch die katalanische-Sprache wurde verboten. Künstler zu sein war gefährlich. Man musste sich anpassen und schweigen. Nach dem Krieg war alles anders. Der Flamenco lebte wieder auf. Auch die neue Generation suchte eine neue zeitgemäßere Musik mit Ursprüngen aus dem Flamenco. Heute kennt man den hervorragenden Gitarristen "Paco de Lucia", den romatischen Sänger "Moncho" der sich in die Herzen der Spanier gesungen hat und Weltruhm erlang. Vielerorts wurden nach dem Krieg "Flamenco-Bars" eröffnet, wo man versuchte an das vorhergehende anzuknüpfen. Aber es war nicht mehr dasselbe. In den fünfziger Jahren begann der Tourismus in Spanien. Zunächst an der Costa Brava in Tossa de Mar und der Flamenco wurde mehr und mehr ein touristisches Ereignis der die Welt des Tourismus eroberte und ein kräftiges "Zugpferd" der anstehenden Touristenwelle war.
In anderen Teilen Europas begann sich durch die Beatles die Gesangform zu ändern. Elektrogitarre war angesagt. Aber Spanien ist langsam in Änderungen seiner Traditionen. Es kam der Rumba als moderne Form hinzu, der zwar wie im Flamenco in seinen Texten das Leben beschrieb, aber in seiner Musik dem Salsa ähnelte. Das Leben ist ein Wimpernschlag, oder Lebe dein Leben heute (Vive la vida hoy von José Estela- ein typischer Rumbasänger aus Tossa de Mar).
Während in Andalusien der Flamenco weiter lebt, lehnt Katalonien ihn ab und fühlt sich zum Beat, Rock und Pop hingezogen. Nur für die Touristen wurden noch Flamencoschows abgehalten. Die klassische Musik, wie Beethoven usw. ist in Katalonien willkommen. Die Neigung zur deutschen klassischen Musik ist auffällig. Sie lehnt sich an, an die Schwere des Gemüts Kataloniens, die sich im Sardana (Volkstanz der Katalanen) Tanz ausdrückt. Der Flamenco in Spanien lebt aber heute noch in Andalusien.
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