Bestechungsgelder, ein asiatisches Verbrechersyndikat, russische Gangs und spektakuläre Verhaftungen wie in Ungarn - das sind die Zutaten des Bestechungsskandals im Fußball, der immer größere Kreise zieht.
Insgesamt sind nach Informationen der europäischen Polizeibehörde Europol zwischen 2008 und 2011 allein 380 Partien im europäischen Fußball betroffen. Weltweit erscheinen 300 weitere Spiele verdächtig.
Für den Chef von Europol Rob Wainwright ist die Zwischenbilanz seiner Behörde jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Jahrelang habe es den Verdacht gegeben, dass das organisierte Verbrechen Wetten manipuliert. Er sei beunruhigt angesichts des Ausmaßes und der Gefahr für den europäischen Fußball, meinte Wainwright weiter.
So soll ein asiatisches Verbrechersyndikat von Singapur aus WM- und EM-Qualifikationsspiele und zwei Championsleague-Begegnungen manipuliert haben. Vor allem Deutschland, die Schweiz und die Türkei seien betroffen. Allein in Deutschland stehen 70 Partien unter Verdacht, deutlich mehr, als bisher angenommen.
Insgesamt sind nach Informationen von Europol mehr als zwei Millionen Euro an Bestechungsgeldern an Spieler und Offizielle geflossen. Europoweit heimsten die Manipulateure Wetterlöse in Höhe von acht Millionen Euro ein.
Um die Frühwarnsysteme auszutricksen, sollen nur kleine Summen, dafür aber massiv und an verschiedenen Wettstellen, eingesetzt worden sein. Eine Rote Karte für die bisherigen Überwachungsmechanismen.
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