Mittwoch, 21. Dezember 2011

Ab 1. Januar 2012 können auch Langzeitarbeitslose wieder gratis zum Arzt gehen

 

Arbeitslosigkeit bedeutet auch aus dem sozialen Netz zu fallen. Das bekommen viele Spanier zu spüren, weil sie im Krankheitsfall nicht zum Arzt gehen können. Zwar wird ein lebensbedrohlicher medizinische Notfall, wie ein Herzinfarkt behandelt, jedoch müssen die Patienten ein Papier unterzeichnen das sie die Kosten für die Behandlung selber tragen, also sich hoch verschulden um ihr Leben zu retten.
Die gesundheitliche Versorgung in  Spanien ist mit der Arbeitsstelle direkt gekoppelt. Bei Erhalt von Arbeitslosengeld, das maximal ein Jahr gezahlt wird, ist man noch weitere drei Monate versichert und danach  verliert der Arbeitslose seine Sozialversicherungsnummer, und den Anspruch auf staatlich getragene gesundheitliche Versorgung. Diese Versorgung geht über die "Seguridad Social". Viele Spanier beklagen sich aber über mangelnde Gesundheitsfürsorge der "Seguridad Social". Dringende Operationen z.B., stehen auf Listen mit bis zu dreijährigen Wartezeiten.

Etwa 1,35 Millionen Menschen in ganz Spanien sind schätzungsweise ohne gesundheitliche Fürsorge (Dunkelziffer wesentlich höher) mit steigender Tendenz. Bislang hatte die Regierung ein "taubes Ohr" für dieses gravierende Problem. Schließlich ist Krise, da muß jeder sehen wo er bleibt. Doch nun müssen Gegenmaßnahmen auf den Tisch, denn die Situation wird täglich gravierender.

Die Politiker des Landes haben endlich reagiert und eine Änderung des Gesundheitssystems veranlasst. 
Ab 1. Januar 2012 können auch Langzeitarbeitslose wieder gratis zum Arzt gehen. Bis dahin müssen die meisten aber selbst schauen, wo sie bleiben. Die spanische Regierung empfiehlt den Betroffenen, sich wenn möglich bei einem Familienmitglied mitzuversichern zu lassen, oder sich eine Art E-Card für mittellose Menschen ausstellen lassen. Erkundigen Sie sich am besten bei der "Seguridad Social"  selber und in den jewiligen Rathäusern Ihrer Stadt.

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