Donnerstag, 5. April 2012

Spanien: Energie aus dem Süden | Europa Aktuell

Das Wüstenstromprojekt Desertec bekommt durch die nordafrikanische Revolution neuen Schub. Tunesien verspricht sich davon Technologietransfer und vor allem Arbeitsplätze.Die tunesische Übergangsregierung hat mit Desertec bereits weitere Schritte für den Bau großer Solar- und Windenergieanlagen vereinbart. Der Strom soll in lokale Netze gespeist und später in die Nachbarländer und nach Europa exportiert werden. Desertec bietet die Chance einer echten wirtschaftlichen Partnerschaft zwischen Europa und den Ländern südlich des Mittelmeeres. Nach der Atomkatastrophe in Japan denken auch die Europäer verstärkt über Energiealternativen nach.
Logo des Stromkonzerns E.On Quelle: dapd
„Das Kompetenzgerangel, das die Desertec Foundation angezettelt hat, bringt uns schier zur Verzweiflung“, sagt einen E.On-Manager gegenüber der WirtschaftsWoche. Im Extremfall würde das Unternehmen wegen des „Dauer-Hickhack und organisatorischer Nutzlosigkeit“ das Projekt verlassen.
Hintergrund der Überlegungen sind Spannungen zwischen der Dersetec Foundation in Hamburg und dem Desertec-Konsortium Dii. Zu denen war es gekommen, nachdem die Desertec-Stiftung vor zwei Wochen ein Solar-Stromprojekt in Tunesien vorstellte, ohne Dii daran zu beteiligen.
Wie die WirtschaftsWoche erfuhr, hat die Desertec-Stiftung Dii darüber nicht informiert, obwohl das Konsortium dort im November ein Büro eröffnet hatte, um Standorte für ein Kraftwerk in Tunesien zu finden. Konkret sei Dii „erst 24 Stunden vor der Präsentation der Stiftung“ in Kenntnis gesetzt worden, so einen Industriemanager.
Die Dersetec Foundation wurde im Jahr 2009 gegründet, um Europa langfristig mit Solarstrom aus Nordafrika zu versorgen, woraufhin sich führende Unternehmen wie Siemens, E.On, RWE und Munich Re zu dem Konsortium Dii zusammenschlossen, um einzelne Solarprojekte zu realisieren. Die Stiftung ist Gesellschafterin bei Dii und wollte sich gegenüber der WirtschaftsWoche dazu nicht äußern.
Erneuerbare EnergieQuerelen bei Desertec
von Andreas Wildhagen
Das hoffnungsvoll und visionsreich gestartete Wüstenprojekt ist dabei, sich in einen bizarren Kompetenzstreit zu verstricken.

Die Desertec-Foundation hat ihren Sitz in Hamburg.
Eigentlich sollte es ein Sonnenschein-Großprojekt werden. In Deutschland gründete sich im Jahr 2009 eine Initiative, die Großes vorhat: Sie will hunderte von Solarkraftwerke in der nordafrikanischen Wüste bauen, in Ägypten, Tunesien, Algerien und Marokko. In der Wüste scheint die Sonne so stark, dass mit dieser Energie ein großer Teil des westeuropäischen Strombedarfs gedeckt werden kann. Vorausgesetzt, es gibt Kooperationsverträge mit diesen politisch unruhigen Ländern, es gibt Geld, Investoren – und vor allem viel Einmütigkeit der deutschen Initiatoren. Das ist die Desertec-Foundation in Hamburg und die Desertec- Industrieinitiative in München.
http://www.wiwo.de/
Wüstenstromprojekt Desertec: Startschuss 2014
25.01.2012 | Energienachrichten

Das Wüstenstromprojekt Desertec soll 2014 seinen Startschuss erhalten und bereits 2016 -700.000 Haushalte in Europa mit Strom versorgen. Dies teilte die Desertec Foundation gestern in Frankfurt auf einer Informationsveranstaltung mit. 

Der Baubeginn findet jetzt jedoch in Tunesien statt, und nicht wie zuvor geplant in Marokko. Die Gründe dafür wurden bisher von Desertec nicht bekannt gegeben. Dabei wird das Solarkraftwerk in Tunur entstehen, das mittels eines Unterseekabels den Strom nach Europa liefern soll.   

Riesige Solarkraftwerke in der Wüste sind bereits in mehreren Teilen der Welt geplant, doch bisher kaum umgesetzt. Die astronomisch hohen Investitionen sowie die mangelnden Speicherkapazitäten haben viele Unternehmen und Vorhaben noch von einem Bau abgehalten. Um das Wüstenstromprojekt nun endlich in Angriff nehmen zu können, wird die Desertec Foundation tief in die Tasche greifen. Man plant mit einer Investition von 11,5 Milliarden Euro, um das Vorhaben umsetzen zu können.
http://www.stromauskunft.de
2015 könnte Wüstenstrom fließen

Ein Jahr nach dem von deutschen Konzernen dominierten Projektstart stellt die Politik für Desertec die größte Hürde dar. Das erste solarthermische Wüsten-Kraftwerk soll „mit großer Wahrscheinlichkeit“ in Marokko entstehen.

Spanische verstärkt im Visier der Anleger

Das hochverschuldete Spanien kämpft am Kapitalmarkt mit Gegenwind. Bei der Ausgabe von Anleihen im Gesamtvolumen von knapp 2,6 Milliarden Euro verlangten die Anleger durchweg höhere Zinsen.

Das Interesse an bis 2015 laufenden Schuldtiteln war zudem lau: Die Nachfrage überstieg das Angebot nur um das 2,4-Fache. Zuletzt war eine ähnliche Auktion mehr als doppelt so stark nachgefragt. Die Risikoaufschläge für zehnjährige Anleihen weiteten sich prompt aus und erreichten mit 5,7 Prozent das höchste Niveau seit November.

Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte in Brüssel ein Aufweichen seines kurzfristigen Defizitziels erreicht, was bei Investoren Irritationen auslöste.
In dieser Situation bräuchte Spanien eigentlich mehr Unterstützung von der EZB, so Analysten.
Dadurch könnten Anleger beruhigt werden. Das Risiko sei, dass der harte Sparhaushalt zu geringerem Wachstum und damit weniger Steuereinnahmen führe.

Der leichte Abwärtssog bei den spanischen Anleihen wirkte sich auch auf Italien aus, das sich ebenfalls steigenden Renditen gegenübersieht.
Nach den dürftig ausgefallenen spanischen Bondauktionen mache sich negative Stimmung breit, hieß es bei Händlern.