http://de.euronews.com/ Es ist ein Schockurteil, das an diesem Montag in Italien gegen Seismologen gesprochen wurde, es ist ein Urteil, das weithin Unverständnis und Empörung ausgelöst hat. Sechs Jahre Haft für jeden der Männer und eine Millionenzahlung, weil sie nicht genügend vor dem Erdbeben von L'Aquila vor drei Jahren gewarnt haben sollen. Wissenschaftler sind empört. Und auch die Bevölkerung in Italien hat ihre Zweifel am Urteilsvermögen des Richters.
Ein Passant meinte: "Ich denke, das Urteil ist übertrieben, denn das Erbeben war nicht vorhersagbar. Aber dennoch muss ich sagen: Die Experten hätten mehr tun können."
Und eine Frau fasst die Ansicht vieler Menschen zusammen: "Ich glaube, das ist ein sehr schlechtes Urteil. Wenn die Botschaft ist, dass Wissenschaftler nun die Schäden und Toten vorhersehen müssen, dann können sie nicht mehr in Ruhe arbeiten."
Bei dem Erdbeben von 2009 waren in L'Aquila mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Wissenschaftler auf der ganzen Welt bezeichneten das Urteil gegen die sieben Erdbebenforscher und Zivilschutzbeamten nun als absurd, falsch und gefährlich. Erdbeben ließen sich nicht sicher vorhersagen, so der Tenor.
Inzwischen ist auch der Präsident der italienischen Risikokommission, der die Verurteilten angehören, aus Protest zurückgetreten. So könne er nicht arbeiten, sagte Luciano Maiani, der auch den Rücktritt weiterer Kommissionsmitglieder ankündigte.
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